Das Sternbild Kepheus

Steckbrief

Lateinischer Name

Cepheus

Hemisphäre

Nördliche Hemisphäre

Sichtbarkeit

Ganzjährig

Fläche

588 deg²

Hellster Stern

Alderamin (HIP Nummer 105199)

Besonderheiten

Offene Sternhaufen, Galaxie

Kepheus (lat. Cepheus) ist ein markantes Sternbild in der Nähe des Polarsterns und des Himmelnordpols. Sein mythologischer Ursprung liegt in Griechenland und spiegelt eine interessante Geschichte wider.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Kepheus liegt in der nördlichen Hemisphäre nahe dem Himmelspol. Aufgrund dessen kann es von überall auf der Nordhalbkugel gesehen werden. Südlich des Äquators zeigt es sich hingegen fast gar nicht.

In Breitengraden, wie Mitteleuropa ist Kepheus zirkumpolar. Es ist also ganzjährig sichtbar. In südlicheren Regionen bieten die Monate Juni bis Februar einen guten Blick auf das Sternbild.

Es hat eine Fläche von rund 588 Quadratgrad und zählt damit zu einem mittelgroßen Sternbild. Im Vergleich zu den anderen 88 Konstellationen nimmt es Rang 27 ein.

Kepheus ist mit seiner markanten Form sehr einprägsam. In den meisten Visualisierungen bilden fünf Sterne eine Art Haus. Vier werden dabei zu einem Viereck verbunden und zu dem fünften Stern verlaufen zwei Linien, die das Dach des Hauses darstellen.

Der hellste Stern ist dabei der Stern, der süd-östlich eine Ecke des Hauses bildet. Sein Name ist Alderamin (lat. α Cephei). Es handelt sich hierbei um einen Stern, der die 18-fache Leuchtkraft unserer Sonne hat. Seine scheinbare Helligkeit wird mit etwa 2,4 mag angegeben und die Entfernung zur Erde liegt bei rund 49 Lichtjahren.

Um Kepheus am Nachthimmel zu finden, ist es hilfreich nach dem bekannten Stern Polaris Ausschau zu halten. Denn die Konstellation befindet sich in unmittelbarer des Sternes und umkreist ihn.

Außerdem geben auch die angrenzenden Sternbilder eine gute Orientierungshilfe. Kepheus liegt eingebettet zwischen sechs anderen Konstellationen am Himmel. Zu den Nachbarn gehört der bekannte Kleine Bär, der Drache und der Schwan. Aber auch die Eidechse, Kassiopeia und die Giraffe zählen zu den angrenzen Sternbildern.

Besonderheiten im Sternbild

In dem Bereich von Kepheus liegen einige interessante Deep-Sky-Objekte. Es gibt eine Reihe von offenen Sternhaufen, sowie eine Galaxie.

Einer der offenen Sternhaufen ist NGC 188. Er gehört mit seinem Alter von rund 6,3 Milliarden Lichtjahren zu den ältesten Sternhaufen der Milchstraße. Zu dem Sternhaufen zählen rund 5.000 Sterne. Der deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel entdeckte ihn im November 1831.

Bei der Galaxie mit der Katalognummer NGC 6946 handelt es sich um eine Balkenspiralgalaxie. Sie trägt den Eigennamen Feuerwerksgalaxie und liegt an der Grenze zu dem Nachbarsternbild Schwan. Sie wurde ebenfalls von  Wilhelm Herschel entdeckt, allerdings bereits im Jahr 1798.

Die Galaxie zu beobachten, wird durch Staub und Gas unserer Galaxie erschwert. Denn NGC 6946 liegt sehr nah an unserer galaktischen Ebene, was sie stark abdunkelt.

Mythologie

Laut der griechischen Mythologie handelt es sich bei dem Sternbild um den König Kepheus. Mit seiner Ehefrau Kassiopeia zeugte er seine wunderschöne Tochter Andromeda.

Die stolze Mutter behauptete, dass sie und ihre Tochter schöner seien als die Nereiden. Die Nereiden galten zu jener Zeit als Inbild der Schönheit. Erzürnt schickte Poseidon das Seeungeheuer Cetus (Walfisch), um die Küsten des Königreiches von Kepheus zu zerstören.

Es überflutete küstennahe Felder mit salzigem Meerwasser, versenkte gnadenlos Handelsschiffe und Fischerboote bis letztlich eine Hungersnot ausbrach.

Das zur Hilfe gerufene Orakel von Siwa bestimmte, dass Kepheus seine Tochter Andromeda opfern müsse, um den Wassergott zu besänftigen. Schließlich kettete er Andromeda an einen Felsen und überließ sie ihrem Schicksal.

Der Held Perseus, ein Sohn des Zeus, kam zufällig vorbei und rettete die schöne Jungfrau vor dem Seeungeheuer. Später nahm er sie zur Frau und gründete eine große Familie.

Zur Erinnerung dieser Geschichte wurden alle Beteiligten als Sternbild in den Himmel gesetzt.